Veranstaltungen, Messen, erneuerte Partnerschaften und Präsentationen: Es gab viel zu tun im September, und dabei stand die Nachhaltigkeit des Zierpflanzenbaus in Frankreich im Mittelpunkt.
Nachdem die Messe in den letzten Jahren aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, konnte der Salon du Végétal diesmal wieder in Angers stattfinden und bot Unternehmen aus allen Bereichen der Handelskette die Möglichkeit, sich mit Vertretern aus dem Gartenbau zu treffen. Auch MPS war mit einem Stand vor Ort, um Gartenbau-Produzenten und anderen Messebesuchern die MPS-Zertifizierungen sowie den HortiFootprint Calculator zu erläutern.
Außerdem unterzeichnete MPS auf dem Salon du Végétal einen neuen Kooperationsrahmenvertrag mit Excellence Végétale. Excellence Végétale ist der Verband, der in Frankreich für die Vergabe offizieller oder branchenübergreifenden Zertifikate zur Anerkennung von Qualität, Herkunft und ökologischer Nachhaltigkeit verantwortlich ist. Ziel dieser Vereinbarung ist die Entwicklung von Synergien zwischen den Gartenbauzertifizierungen und die Förderung und Unterstützung bewährter Verfahren in französischen Unternehmen. Die erste Vereinbarung zwischen MPS und Excellence Végétale wurde 2016 unterzeichnet und seitdem konnten in Frankreich große Fortschritte bei der Entwicklung von Zertifizierungen erzielt werden. Dazu gehört auch die Kontaktaufnahme zwischen den Zertifizierungsstellen von Plante Bleue und MPS-ABC zur Durchführung gemeinsamer Audits, die Bereitstellung der Dokumentationsumgebung von MPS zur Erfassung und Auswertung der Verbräuche für die HVE-Zertifizierung durch Plante Bleue, die Unterstützung bei der Verbreitung und Übernahme bewährter Praktiken und ganz besonders, die gemeinsame Organisation der jährlichen „Journée Bonnes Pratiques“-Tagung, die in diesem Jahr am 29. September stattfand.
Dieser „Tag der guten Praxis“, ist eine jährliche Fachtagung, die allen zertifizierten Erzeugern offensteht, die daran teilnehmen möchten. Jedes Unternehmen, ganz gleich ob es sich im Zertifizierungsprozess oder im Produktionsalltag befindet, sieht sich mit der Frage konfrontiert, wie es seine Produktionsverfahren verbessern kann. Wie lassen sich die Auswirkungen auf die Umwelt begrenzen, welche Veränderungen sollten veranlasst werden? Der „Journée Bonnes Pratiques“ wurde ins Leben gerufen, damit sich Unternehmen ganz allgemein zu diesen Themen austauschen können, wobei sie sich jedes Jahr auf ein von den Produzenten vorgeschlagenes, spezielles Thema fokussieren. In diesem Jahr hat das Thema „organische Düngung“ einen wichtigen Platz in den Diskussionen eingenommen. Die Veranstaltung fand im Centre horticole de la Ville de Paris statt.
Coralie Petitjean, Beraterin des CDHR Centre-Val de Loire (Astredhor-Netz), erinnerte an die Funktionsweise der organischen Düngung, die Grundsätze der Mineralisierung und die daraus resultierende notwendige Kulturführung: Steuerung der Bewässerung, des pH-Werts, der Temperatur, die Wahl des Kultursubstrats usw. Dabei sind Überwachung und Früherkennung entscheidend, denn es besteht die Gefahr, dass zu spät auf einen Überschuss oder einen Mangel des den Pflanzen zur Verfügung stehenden Stickstoffs reagiert wird. Die Ergebnisse der Versuche, welche in den Stationen und mit Produzenten an verschiedenen Kulturen durchgeführt wurden, haben deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, dass jedes Unternehmen seine eigen en Erfahrungen sammelt und in den ersten Jahren auf eine individuelle Betreuung mit regelmäßigen Messungen des pH-Werts, der Leitfähigkeit (EC), des Chlorophyllgehalts und des Stickstoff- und Ammoniakgehalts zählen kann.
Marie Gantois, Leiterin der Fachabteilung Boden- und Pflanzen der Stadt Paris, stellte anschließend die städtischen Versuche zu diesem Thema vor. Die Versuche werden seit 2018 durchgeführt und weisen je nach Kultur sehr unterschiedliche Ergebnisse auf. Während die Resultate bei Topfpflanzen in Gewächshäusern recht ermutigend sind, scheint sich der gezielte Einsatz organischer Düngung bei Containerpflanzen in Baumschulen schwieriger zu gestalten. Die Versuche werden weiter fortgeführt, dabei sollen im nächsten Jahr Düngemittel aus lokalen Quellen verwendet werden, wie menschlicher Urin und Insektenexkremente. Die Teilnehmer führten zahlreiche Diskussionen, vor allem zu ihren eigenen Erfahrungen mit organischer Düngung, aber auch – in Anlehnung an die Verbrauchstrends und -zahlen der MPS-zertifizierten Unternehmen im Jahr 2021 – über Kulturverfahren im Allgemeinen.
Die „Journée Bonnes Pratiques“-Tagung bot den Produzenten auch die Gelegenheit, sich über Neuentwicklungen bei den Zertifizierungen durch Plante Bleue und MPS zu informieren. So wurde die Weiterentwicklung des HVE-Standards, der sich teilweise auf das Plante Bleue HVE-Standardlevel (Stufe 3) auswirken wird, näher erläutert. Das MPS-Eingabe-Tool, das Erzeugerbetrieben angeboten wird, die eine Plante Bleue HVE-Zertifizierung durchlaufen, wurde ebenso vorgestellt, wie die neueste Innovation von MPS, der HortiFootprint Calculator.
Alles in allem war der September ein sehr ereignisreicher und erfolgreicher Monat für MPS-France!