Jan Coussement, der Geschäftsführer von Sylva

Sylva setzte bereits natürliche Schädlingsbekämpfung ein, als noch kaum jemand das Wort kannte. Marienkäfer waren im Kampf gegen die Blattlaus zum Beispiel erfolgreicher als Raubmilben. Das Unternehmen Sylva im belgischen Lievegem ist eine etwa 115 Hektar große Baumschule. Jan Coussement, der Geschäftsführer von Sylva: „Wir züchten Bäume für die Forstwirtschaft und Naturgebiete in Europa. Deshalb möchten wir unsere Bäume auch so nachhaltig wie möglich züchten. So können wir die Umwelteinwirkungen minimieren.“

Die Baumschule züchtet im Jahr 25 Mio. Waldgehölze für die Forstwirtschaft. Dazu gehören u. a. die Buche (Fagus), die Edelkastanie (Castanea) und die Eiche (Quercus). Als ausgebildeter Forstingenieur hat Coussement eine Leidenschaft für Bäume und Wälder. Das Unternehmen ist seit jeher nach MPS-ABC zertifiziert und kann mit der Bewertung A+ aufwarten. Das bedeutet, dass es im Vergleich zu Unternehmen mit denselben Zuchtbedingungen und Produkten in den Bereichen Pflanzenschutzmittel, Dünger, Energie und Abfall überdurchschnittlich abschneidet.

Experimente
MPS-ABC ist eine logische Ergänzung, wenn man umweltbewusst ist. Deshalb erfährt man das auch nie als arbeitsintensiv“, so Coussement. „Schon in den 1990er Jahren nahmen wir an MPS teil. Damals war der Einsatz sehr schädlicher Mittel noch erlaubt. Mit MPS-ABC konnten wir beweisen, dass man Bäume und andere Pflanzen auch mit umweltverträglicheren Mitteln züchten konnte.“

Sylva hat früher auch mit Komposttee experimentiert, der gegen Mehltau eingesetzt wurde. In Baumschulen ist Mehltau eine der am häufigsten auftretenden Krankheiten. Coussement: „Wir nehmen gerne an Experimenten teil, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurückzudrängen. Das Experiment mit Komposttee war im ersten Jahr erfolgreich. Danach leider nicht mehr, was auf die schlechte Kompostqualität zurückzuführen ist.“

Arbeitsmethode und Bewusstsein
Für die Zukunft sucht das Unternehmen weiterhin nach Methoden, um den Pflanzenschutzmittelverbrauch zu senken. „Wir suchen beispielsweise nach Lösungen zur Entfernung von Unkraut, aber ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Vor Kurzem haben wir uns eine hierfür konzipierte Maschine demonstrieren lassen. Diese Maschine würde sich perfekt für die Anzucht von Alleebäumen eignen, aber für die Forstwirtschaft leider noch nicht. Dafür sind die Reihen zu schmal. Wir haben einen zweiten Werkzeugträger, eine angepasste Hackmaschine und einen Unkrautstriegel angeschafft und konnten so unsere Kapazität bei der Unkrautbekämpfung verdoppeln.“

„MPS-ABC liefert Erkenntnisse über die eingesetzten Pflanzenschutzmittel und steigert so unser Bewusstsein. Wir haben so die Möglichkeit, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem züchten wir viel für staatliche Einrichtungen und Behörden. Mit MPS-ABC sind wir für sie die bessere Wahl. Unsere anderen Kunden, vor allem in Nord- und Westeuropa, wissen, wie wichtig nachhaltig gezüchtete Bäume und Pflanzen sind. In Ost- und Südeuropa spielt Nachhaltigkeit in diesem Bereich keine so große Rolle“, kommentiert Coussement. „Schlussendlich finde ich, dass es nicht um das Zertifikat an sich geht, sondern um die Arbeitsmethoden und das Bewusstsein, das damit einhergeht.“