Nachhaltigkeit wird bei Stolk Flora groß geschrieben. Seit dem Jahr 2000 produziert das Unternehmen an zwei niederländischen Standorten Bleiswijk und Bergschenhoek Phalaenopsis im 12 cm-Topf. „Dabei sind wir Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit“, betont Geschäftsführer Koen van Koppen. „Im Jahr 2016 sind wir mit dem Namen Your Natural Orchid an die Öffentlichkeit gegangen, aber wir haben schon viel früher mit natürlichen Feinden und biologischen Mitteln gearbeitet.“

Koen van Koppen, Geschäftsführer

Jan Stolk, Namensgeber und Inhaber des Unternehmens, war schon früh motiviert, bei der Kultur auf den Einsatz chemischer Mittel zu verzichten. Das Unternehmen tut aber noch viel mehr in Bezug auf die Nachhaltigkeit, fährt Van Koppen fort: „Wir gestalten beispielsweise unsere Verpackungen nachhaltiger, indem wir die Pflanzen nicht in Folientüten verpacken, sondern in Papier wickeln. Außerdem verwenden wir kürzere Hüllen aus dünnerem Material, bei deren Herstellung 20 Prozent weniger Material benötigt wird.“

Dabei steht das Unternehmen nicht allein. „Gemeinsam mit Orchid NL suchen wir nach Möglichkeiten, um in der gesamten Branche Ziele für die Reduzierung von Verpackungsmaterial festzulegen. Außerdem suchen wir gemeinsam mit der Branche nach Möglichkeiten, den ökologischen Fußabdruck jedes Jahr ein wenig zu verkleinern.“ Dazu werden auch innerhalb des Unternehmens die notwendigen Schritte unternommen: „Wir setzen LEDs zur Belichtung ein und nutzen einen Elektroboiler. Wir investieren in Solarplatten, um uns selbst mit Strom zu versorgen, und entfeuchten jetzt die Luft, um die Heizkosten zu senken. Wir machen also kontinuierlich weitere Schritte.

Fast Bio
Das Gütesiegel ‚Your Natural Orchid‘ bezieht sich auf das Kulturverfahren für Phalaenopsis bei Stolk Flora, dass fast dem Bio-Standard entspricht. „Fast“, weil das Prädikat „Bio“ auch die Verwendung von biologischem Dünger vorschreibt. Das ist eine schwierige Geschichte, weiß Van Koppen. „Bisher ist es noch niemandem gelungen, eine qualitativ wirklich gute Phalaenopsis mit organischem Dünger zu kultivieren“, sagt er.

Pflanzen im Moskitonetz
Abgesehen von der Düngung kann die Kultur als biologisch bezeichnet werden, unter anderem weil Mittel zum Einsatz kommen, die in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen in die grüne Kategorie eingeordnet werden. „Eine Herausforderung ist allerdings der Topfwurm. Den haben wir jetzt unter Kontrolle, weil wir komplett unter Gaze-Netzen kultivieren. Über und unter jedem Tisch haben wir eine Art Moskitonetz angebracht. So sind die Pflanzen komplett eingehüllt und die Mücke kann sich nicht fortpflanzen. Im nächsten Schritt werden wir Topfnetze verwenden, mit denen wir die Pflanzen in jedem Topf einzeln einpacken können.

Zeigen, was man richtig macht
Bei der Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeit, ist es nicht verwunderlich, dass Stolk Flora mehrere MPS-Zertifikate vorweisen kann. „Zertifizierungen wie MPS-ABC, MPS-SQ, MPS-GAP und MPS-ProductProof zeigen, dass das, was wir sagen, auch von unabhängiger Seite bestätigt wird. Damit können wir unseren Kunden etwas vorweisen, aber auch wenn wir unseren Betrieb für Besucher öffnen, können wir zeigen, wie unser Unternehmen im Branchenvergleich abschneidet.“

Vor allem die Kunden legen immer mehr Wert auf Zertifizierungen, stellt Van Koppen fest. „Im Zusammenhang mit der CSRD-Gesetzgebung können wir beobachten, dass die Kunden häufiger danach fragen, was ihre Lieferanten in Bezug auf die Nachhaltigkeit tun. Ich höre von unseren Kunden, dass ihr Teil nur ein kleiner Teil des Ganzen ist, und dass vor allem der Produzent in Sachen Nachhaltigkeit alles richtig machen muss. Darum gilt: Je mehr man vorweisen kann, desto besser. MPS ist ein stabiler Partner, der uns dabei unterstützt, vor allem jetzt, wo Kunden immer besser verstehen, was die Zertifikate beinhalten.“