Leon und Menno Ammerlaan.

Der Name sagt schon alles: Ammerlaan The Green Innovator. Dieser sechs Hektar große Betrieb in Pijnacker begann vor zehn Jahren als einer der ersten Gartenbaubetriebe mit der Errichtung eines Erdwärmespeichers. Das Ziel: den eigenen Topfpflanzenbetrieb CO2-neutral machen und Wärme für die Umgebung liefern. Anfang dieses Jahres erhielt der Betrieb hierfür den EZK Energy Award.

Nicht nur im Bereich der Erdwärme ist Ammerlaan TGI ein Pionier. Der Betrieb ist auch seit der Gründung von MPS im Jahr 1995 bereits Mitglied. Schon seit 25 Jahren dokumentiert der Betrieb seinen Verbrauch von Pflanzenschutzmitteln, Dünger, Wasser und Energie für MPS-ABC. Bei Energie erreicht der Betrieb durch den Erdwärmespeicher die Höchstpunktezahl und hat deshalb auch die beste Bewertung bei MPS-ABC: MPS-A+. 2018 bekam der Betrieb auch das MPS-GAP- und das MPS-SQ-Zertifikat.

Gesellschaftliche Akzeptanz
Das Einzigartige an diesem Erdwärmeprojekt ist die zugrunde liegende Technik, aber auch die Zusammenarbeit von Ammerlaan TGI mit Wohnungsbauunternehmen, Gemeinden und anderen Organisationen. Durch diese Zusammenarbeit erfreuen sich das Projekt und der Betrieb gesellschaftlicher Akzeptanz. 28 Gartenbaubetriebe in der Umgebung, ein Schwimmbad, 543 Wohnungen, eine Schule, ein Gartencenter und ein Fitnesscenter sind an das Erdwärmenetz von Ammerlaan TGI angeschlossen. „Wir sind den Dorfbewohnern dadurch bekannt“ sagt Menno Ammerlaan, der gemeinsam mit seinem Bruder Leon Ammerlaan Inhaber des Betriebs ist. Zierpflanzenbetriebe gelten oft als Großverbraucher. „Statt dass wir CO2 ausstoßen, liefern wir der Umgebung Wärme. So helfen wir dem Dorf bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit. Dies sorgt auch für ein besseres Image für den ganzen Zierpflanzensektor.“

Durchgemachte Nächte
Die Errichtung des Erdwärmespeichers verlief nicht ganz reibungslos. Da es eine noch neue Technik war, lief einiges schief. Aber die Brüder gaben nicht auf. Die Gemeinde Pijnacker-Nootdorp war immer hilfsbereit. Ammerlaan sagt: „Wir haben die Gemeinde ab dem 1. Tag in das Projekt einbezogen. Man hat uns auch viel Unterstützung geboten. Die Finanzierung haben wir letztendlich durch die Gemeinde bekommen.“

De bij Ammerlaan TGI op het aardwarmtenet aangesloten bedrijven.

Ammerlaan TGI hat auch selbst die Leitungen zu den angeschlossenen Unternehmen gelegt. „Oft genug mussten wir eine Nacht durchmachen, weil wir Kinderkrankheiten beheben mussten. Wir sind fast zu einer Art Energieunternehmen geworden. Ein einziger Gartenbaubetrieb in der Umgebung war nicht sofort von der Erdwärme begeistert, ist nun aber doch an uns angeschlossen und sehr zufrieden.“

Bewusstsein
Heute hilft der Betrieb den angeschlossenen Betrieben bei der Senkung des Energieverbrauchs. Ammerlaan: „Die Betriebe sehen, wie viel sie verbrauchen. Manchmal fragen sie sich, warum es eine Verbrauchsspitze gibt. Dann überprüfen wir das. Letztendlich verbrauchen sie dadurch weniger und wir verdienen weniger, aber das Bewusstsein über den Verbrauch ist uns wichtig. In einem Cluster muss man sich gegenseitig helfen, das macht dieses Projekt so stark.“

„Wenn mich die Leute fragen, was Nachhaltigkeit ist, dann lautet meine Antwort: Bewusstsein“, sagt Ammerlaan. „Bewusstsein hinsichtlich Umgebung und Verbrauch. Zu Hause sieht man sich auch den Verbrauch an und wenn man zu viel verbraucht, bemüht man sich, ihn zu senken. Genauso wie man Müll am besten gleich trennt. Deshalb glaube ich auch, dass eine Zertifizierung gut ist. Dies bietet Transparenz und Einblick in den Verbrauch von Mitteln. Es geht also um die Daten, die einen zum Nachdenken anregen und Bewusstsein schaffen. Eigentlich kann also jeder mitmachen. Oft ist es gar nicht kompliziert.“