Manche Unternehmen gehen noch einen Schritt weiter, wenn es um Transparenz gegenüber Markt und Gesellschaft geht. Van der Starre verfügt mit seinen Niederlassungen in Waddinxveen, Boskoop, Nieuwekerk aan de IJssel und Ridderkerk nicht nur über die Zertifikate MPS-ABC und MPS-GAP, sondern ist auch MPS-ProductProof-Teilnehmer. „So zeigen wir den Kunden, dass unsere Kletterpflanzen umweltbewusst produziert werden“, erläutert Joost van der Starre, Betriebsleiter der Niederlassung Waddinxveen.

Mit MPS-ProductProof lässt sich auf Produktebene nachweisen, dass bestimmte Wirkstoffe nicht vorkommen und beim Anbau nicht zum Einsatz kamen. Ein Gärtner registriert die Pflanzenschutzmittel, und mithilfe unabhängiger Probenahme wird nachgewiesen, dass bestimmte Stoffe nicht verwendet wurden. „Ich finde es wichtig, dem Kunden gegenüber transparent zu sein. Außerdem verlangen meine Kunden die Zertifizierungen. Wir stellen zudem unsere eigenen Etiketten her und bedrucken diese mit Informationen über die Pflanze. So kann der Verbraucher sofort erkennen, warum unsere Pflanze so besonders ist.“

Voneinander lernen
Van der Starre hat sich auf die Zucht verschiedener Kletterpflanzen spezialisiert. Pflanzenschutzmittel kommen dabei selten zum Einsatz. „Wir setzen auf IPM bzw. integrierten Pflanzenschutz mithilfe natürlicher Feinde und Schimmelpilze. Jeden Montag machen wir einen Kontrollgang. So können wir wo nötig lokal ansetzen. Das tun wir abends, damit wir unsere Mitarbeiter tagsüber nicht bei der Arbeit stören. Wir setzen uns auch regelmäßig zusammen, um voneinander zu lernen, wie wir uns weiter verbessern können. Unser Ziel ist es, letztendlich Pflanzen ganz ohne Pflanzenschutzmittel zu züchten“, fährt der Betriebsleiter fort.

Betriebsleiter Joost van der Starre im Gewächshaus in Waddinxveen

Gut für unsere Umgebung und die Umwelt zu sorgen ist seit Langem Teil des Erbguts von Van der Starre. Schon 1994 wurde das Unternehmen mit dem Gartenbau-Umweltpreis „de Zilveren Wesp“ (die silberne Wespe) ausgezeichnet und so für seine Bemühungen für die Wasserzirkulation und zur Vermeidung von Mitteln in Gewässern belohnt. Das Unternehmen setzt den eingeschlagenen Weg bis heute fort. Van der Starre: „Uns ist eine nachhaltige Gesellschaft wichtig. Wir versuchen, so gut wie möglich dazu beizutragen. Natürlich gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten.“

Ich ziele immer auf die Bestnote 10 ab, denn warum sollte ich mich mit einer 9 begnügen?

Widerstandsfähige Pflanze
Das Unternehmen ist in Bezug auf das Ausgangsmaterial autark, da das Material den Mutterpflanzen entnommen wird. Für möglichst widerstandsfähige Pflanzen muss man bei den Setzlingen schon sorgfältig aussortieren. „So ziehen wir starke Pflanzen heran und verhindern, dass wir Pflanzen am Leben erhalten, die mehr Aufmerksamkeit verlangen oder später doch noch aussortiert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir letztendlich weniger Mittel einsetzen müssen, weil die Pflanzen widerstandsfähiger sind“, so Van der Starre. Beim Ausgang der Gärtnerei sitzt eine Katze. „Auch die Katze sorgt dafür, dass wir keine Pflanzen wegwerfen müssen. Die Katze hält die Mäuse fern, die ansonsten die Wurzeln unserer Kletterpflanzen zerbeißen.“

Vor Kurzem hatte das Unternehmen noch Besuch von einem Auditor von MPS-ECAS. Das Unternehmen ist MPS-A-zertifiziert, die zweithöchste MPS-ABC-Qualifikation. Van der Starre: „Die Auditoren stammen ursprünglich oft aus der Gartenbaubranche. Das sorgt während des Audits für Vertrauen und Ruhe.“ Dennoch ist Van der Starre enttäuscht, es noch nicht bis zur Qualifikation A+ geschafft zu haben. „Das ist darauf zurückzuführen, dass wir relativ viel Dünger einsetzen. Unser Anbau ist sehr intensiv. Das müsste sich stärker in der Beurteilung widerspiegeln. Ich ziele immer auf die Bestnote 10 ab, denn warum sollte ich mich mit einer 9 begnügen? So stimuliert uns MPS-ABC, beim Einsatz von Mitteln noch sparsamer zu sein.“

Dieser Artikel wurde auf Niederländisch auf der Website von Nieuwe Oogst veröffentlicht.