Wenn Sie mit Ihrer MPS-ABC Registrierung beginnen, werden Sie zweifellos auf den Begriff „IPM-Planung“ stoßen, also der Plan Ihrer Maßnahmen des „Integrierten Pflanzenschutzes“. Dieser Plan muss ausgefüllt werden, da MPS-ABC mit dem Standard des „Environmental Basket“ von FSI (Floriculture Sustainability Initiative) verglichen wird. Dies ist eine Voraussetzung für alle Zertifizierungsschemata, die die FSI2025-Anforderungen erfüllen wollen. Wenn Sie in Ihrem Betrieb auditiert werden, müssen Sie dieses IPM-Planungsformular bereithalten. Eine Frage, die Sie sich vielleicht stellen, wenn Sie zum ersten Mal von einem IPM-Plan hören, ist: „Was genau ist ein IPM-Plan und wie erstelle ich einen? In diesem Artikel werden wir Sie durch die gesamte IPM-Planung führen.
Nachhaltiger Pflanzenschutz
IPM steht für „Integrated Pest Management“ bzw. „Integrierter Pflanzenschutz“ also integrierte Schädlings- und Krankheitsbekämpfung. Die IPM-Planung zielt darauf ab, die Abhängigkeit der Gartenbaubetriebe von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu minimieren. Der integrierte Pflanzenschutz (IPM) umfasst acht Phasen, um Krankheiten und Schädlinge kontrolliert zu bekämpfen. Diese Phasen ermöglichen es Ihnen, Krankheiten, Pilze und Schädlinge in Ihrer Kultur im Voraus zu erkennen, indem Sie vorausschauend denken und handeln. Das finale Ziel der IPM-Planung ist eine nachhaltige Herangehensweise bei der Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen.
Zu diesem Zweck hat Glastuinbouw Nederland ein Tool in der Form eines Schemas entwickelt, das die acht Phasen der IPM-Pflanzenschutzplanung beinhaltet. Der Fokus liegt dabei auf dem Zyklus Monitoring – Entscheidungsfindung – nicht-chemische Methoden – Lernen und Optimieren – Prävention. Es kann jedoch vorkommen, dass die Bekämpfung von Krankheiten, Pilzen oder Schädlingen einen höheren Aufwand erfordert. In solchen Fällen ist es wichtig, über die einzelnen Phasen im Voraus nachzudenken: gezielter Mitteleinsatz, Beschränkung auf ein notwendiges Niveau und eine wechselnde Verwendung der Mittel. Diese Phasen werden auf der Website von Glastuinbouw Nederland ausführlich (auf niederländisch) erläutert.
Schritt für Schritt durch die Planung des Integrierten Pflanzenschutzes
Der IPM-Plan von MPS besteht aus einer Reihe von Elementen. Das Dokument, in dem Sie diese Elemente eintragen können, finden Sie in der Registrierungsumgebung und auf unserer Website. Diese können Sie sich zur Hilfe nehmen, um durch folgenden Schritt für Schritt-Plan das IPM-Planungsformular vollständig auszufüllen.
Tabelle 1: Beschreibung von Schadorganismen mit wirtschaftlicher Bedeutung
Geben Sie in das Feld ganz links die Kultur oder Pflanzengruppe ein, für die Sie den Befall mit Schädlingen, Krankheiten und/oder Unkräuter angeben wollen. Unter der Rubrik „Schädlinge“ können Sie für jede Kultur bzw. Pflanzengruppe angeben, welche Schädlinge bei Ihnen möglicherweise oder wahrscheinlich auftreten werden und bei denen ein Befall von wirtschaftlicher Bedeutung sein kann. Das gleiche können Sie für Krankheiten und Unkräuter tun.
Tabelle 2: Abbildungen und Symptome des Befalls von Schadorganismen
In Tabelle 2 können Sie die Organismen angeben, die ein Risiko für Ihre wirtschaftliche Situation darstellen. In der ersten Spalte notieren Sie den Namen des Schädlings/Krankheitserregers. Danach können Sie in Spalte 2 ein Foto des betreffenden Schadorganismus einfügen. Wenn Sie kein Foto haben, können Sie auch einen Verweis auf eine Website, eine Datenbank oder einen anderen Ort (z. B. auf ein Plakat in Ihrem Unternehmen) hinzufügen, an dem ein Foto dieses Schaderregers zu finden ist. Weitere Informationen über Schädlinge/Krankheiten finden Sie auf der Website von Royal Brinkman.
Notieren Sie in der vierten Spalte unter „optimale Bedingungen für die Ausbreitung des Befalls“ die günstigsten Voraussetzungen, unter denen sich dieser Schädling/Krankheitserreger vermehren kann. Wichtige Punkte sind:
- Hohe Temperatur
- Stark schwankende Temperatur
- Feuchte Klimabedingungen
- Trockene Klimabedingungen
- Pflanzenreste/alte Pflanzen
- Anderes
In der vierten Spalte können Sie die für den genannten Schädling relevanten Zahlen aufschreiben. Wenn Sie Ziffer 6 für Sie zutrifft, können Sie Ihre Angaben hier auch spezifizieren.
Geben Sie in der fünften Spalte den wirtschaftlichen Schwellenwert an, ab dem Ihrer Meinung nach Ihre Ertragsverluste höher sind als die Kosten für die Pflanzenschutzmaßnahmen zur Schädlingsbekämpfung. Für eine Schädlings- oder Krankheitsart kann es auch mehrere wirtschaftliche Schwellenwerte geben. Verschiedene Arten wirtschaftlicher Schwellenwerte sind:
- Es gibt keine Alternativen (andere Mittel)
- Der Befall ist in der Kultur zu weit fortgeschritten
- Eine biologische Bekämpfung ist nicht möglich
- Der wirtschaftliche Schaden wird zu groß
- Anderes
In der fünften Spalte können Sie die Zahlen eintragen, die aussagen, welche wirtschaftlichen Schwellenwerte für den genannten Schädling gelten. Wenn Sie Ziffer 5 für Sie zutrifft, können Sie Ihre Angaben hier auch spezifizieren.
Diese Vorgehensweise ist auf jeden Schadorganismus anwendbar, der eine wirtschaftliche Bedrohung für Ihre Kultur oder Pflanzengruppe darstellt.
Tabelle 3: Präventive Maßnahmen
Um einem Befall mit diesen Krankheiten und/oder Schädlingen vorzubeugen, ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Tabelle 3 listet verschiedene Präventionsmaßnahmen auf. Für jede vorbeugenden Maßnahme können Sie dahinter mit Ja/Nein angeben, ob Sie davon Gebrauch machen. Wenn Sie „Ja“ eintragen, können Sie in der letzten Spalte die Maßnahme begründen, indem Sie die Situation in Ihrem Betrieb schildern. Wenn Sie andere als die in dieser Tabelle aufgeführten Maßnahmen ergreifen, können Sie diese unten, am Ende der Tabelle, eintragen.
Tabelle 4: Monitoring
Für die Überwachung des Krankheits-, Pilz- und Schädlingsbefalls können Sie in dieser Tabelle eintragen, wer im Betrieb „scoutet“, also die Überprüfung durchführt und dokumentiert, welche Hilfsmittel Sie einsetzen und wie Sie die Kulturbedingungen kontrollieren. Wenn Sie hier „Ja“ eintragen, sollten Sie in der letzten Spalte angeben, wann dies erfolgt. Wenn Sie andere als die in dieser Tabelle aufgeführten Maßnahmen ergreifen, tragen Sie diese bitte unter „Sonstige Maßnahmen“ ein.
Tabelle 5: Schutzmaßnahmen
In Tabelle 5 geben Sie an, welche Bekämpfungsmaßnahmen Sie ergreifen werden, wenn Sie eine Krankheit, einen Schädling oder einen Pilz nicht mehr unter Kontrolle haben. Die Tabelle ist unterteilt in „Durchführung nicht-chemischer Maßnahmen“ und „Durchführung chemischer Maßnahmen“. Hinter jeder Maßnahme können Sie mit Ja/Nein angeben, ob Sie diese Maßnahme durchführen. Wenn Sie „Ja“ wählen, können Sie in der letzten Zeile erläutern, wie Sie die Maßnahme in Ihrem Betrieb umsetzen. Unter „Durchführung nicht-chemischer Maßnahmen“ können Sie ggf. weitere Maßnahmen hinzufügen.
Tabelle 6: Monitoring von Resistenzen
Um Resistenzen gegen Schädlinge, Krankheiten und Pilze zu überwachen, können Sie in der letzten Tabelle eintragen, welche Maßnahmen Sie diesbezüglich ergreifen. Hinter jeder Maßnahme können Sie mit Ja/Nein angeben, ob Sie diese durchführen. Wenn Sie „Ja“ eingeben, können Sie in der letzten Zeile eintragen, wann Sie diese Maßnahme anwenden.
Ausfüllen und Hochladen der IPM-Planung
Das Dokument, in dem Sie die IPM-Planung erstellen, finden Sie in unserer Registrierungsumgebung. Dort können Sie das ausgefüllte Formular Ihrer IPM-Planung auch wieder hochladen.
Um Ihnen das Ausfüllen zu erleichtern, haben wir vor kurzem für Sie auch ein Musterdokument bereitgestellt. Dieses finden Sie auf unserere Website. Anhand dieses Musterdokuments können Sie sich ein Bild davon machen, wie ein vollständig ausgefülltes Dokument für die IPM-Planung aussehen sollte.