George Shakour, Masterstudent der biobasierten Wissenschaften an der Wageningen University & Research, absolvierte in den vergangenen sechs Monaten ein Forschungspraktikum im Rahmen seines Abschlusses bei MPS. Sein Auftrag konzentrierte sich auf ein aktuelles und relevantes Thema im Zierpflanzenbau: die Suche nach nützlichen Alternativen zu Wirkstoffen, die kürzlich auf die MPS-Liste der verbotenen Wirkstoffe gesetzt wurden. In einer Zeit, in der sich die Vorschriften für den Pflanzenschutz schnell ändern, benötigen Züchter praktische Unterstützung. Shakour kombinierte wissenschaftliche Analysen mit praktischen Erkenntnissen und leistete damit einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung.
Mit seinem akademischen Hintergrund in Pflanzenwissenschaften und Nachhaltigkeit und seinem persönlichen Engagement in Umweltfragen wusste er, wie er sein Fachwissen gut einsetzen konnte. Auf der Grundlage einer Liste von 25 kürzlich verbotenen Wirkstoffen erstellte er eine Übersicht mit alternativen Stoffen, die als Ersatz in Betracht kommen. Dabei konzentrierte er sich nicht nur auf die Wirksamkeit, sondern auch auf Faktoren wie Umweltauswirkungen, Dosierung und Preis.
Systematische Einteilung von Stoffen und Alternativen
In seiner Studie teilt Shakour die verbotenen Substanzen in drei Hauptgruppen ein:
- Mittel gegen Nagetiere (Rodentizide);
- Mittel gegen Insekten und Milben (Insektizide und Akarizide);
- Mittel gegen Bodeninsekten und Nematoden (Nematizide).
Für jede Gruppe untersuchte er, welche Schädlinge sie bekämpft und welche Alternativen es gibt. Diese Bestandsaufnahme wurde durch Daten aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen, europäischen Datenbanken (einschließlich der EU-Datenbank) und Gesprächen mit Anbietern untermauert.
Die Beschaffung von Preisinformationen erwies sich in der Praxis als schwierig, da viele Anbieter diese Daten nicht veröffentlichen. Durch direkte Kontakte, unter anderem auf der Fachmesse HortiContact, gelang es ihm jedoch, wertvolle Informationen zu sammeln, unter anderem über die Kosten von ökologischen Alternativen.
Praktische Erfahrungen aus der Branche
Zur Ergänzung seiner Literaturrecherche führte Shakour Interviews mit Züchtern u. a. aus Westland, Boskoop und Alphen aan den Rijn. Die Gespräche lieferten wertvolle Erkenntnisse darüber, wie die Züchter ihre Entscheidungen im Pflanzenschutz treffen und welche Hindernisse sie dabei überwinden müssen. Ein wichtiges Signal aus den Interviews ist, dass viele Züchter zwar bereit sind, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten, jedoch keine ausreichende Unterstützung bei der Suche nach Alternativen erfahren, wenn bekannte Substanzen verboten werden.
In der Praxis erweist sich die Abhängigkeit von den Anbietern als hoch, während ihre Ratschläge oft teilweise von den Lagerbeständen und kommerziellen Interessen bestimmt werden. Die Forschung Shakours bietet eine unabhängige, leicht verständliche Alternative, die es Züchtern ermöglicht, auf der Grundlage ihrer spezifischen Situation fundierte Entscheidungen zu treffen.
Ein nützliches Instrument für die Züchter
Das Ergebnis ist eine praktische Übersichtstabelle, in der alternative Wirkstoffe für jeden Schädling und jede Gruppe verbotener Stoffe aufgeführt sind. Für jeden Stoff sind Daten über die Dosierung, den Wirkmechanismus, die Umweltauswirkungen und die geschätzten Kosten enthalten. Auf diese Weise bietet die Übersicht den Züchtern konkrete Unterstützung bei der Umstellung auf zulässige und potenziell nachhaltigere Alternativen.
Darüber hinaus gibt die Übersicht einen Einblick in die großen Preisunterschiede zwischen chemischen und ökologischen Pflanzenschutzmitteln. In einigen Fällen sind ökologische Alternativen 10- bis 100-mal teurer. Dennoch entscheidet sich ein Teil der Züchter bewusst dafür, auch um ihre nachhaltigen Anbaumethoden zu propagieren. Shakour weist auf die Möglichkeit hin, dass MPS in Zukunft eine zusätzliche Akkreditierung oder Zertifizierung für Züchter, die ausschließlich die biologische Schädlingsbekämpfung anwenden, in Betracht ziehen könnte.
Positive Resonanz aus der Praxis
Die Züchter, die an der Umfrage teilnahmen, reagierten positiv auf die Initiative. Sie schätzten die angebotene Unterstützung und die Tatsache, dass MPS aktiv an praktischen Lösungen mitarbeitete. „Einige Züchter waren so begeistert, dass sie mir sogar Blumen als Dankeschön geschenkt haben“, sagt Shakour. Es unterstreicht den Bedarf an nützlichen Hilfsmitteln zur Erfüllung der strengeren Anforderungen an den Pflanzenschutz.
Zukunftsperspektive
Mit seinem Forschungspraktikum hat Shakour nicht nur wissenschaftlich zur Entwicklung alternativer Pflanzenschutzstrategien beigetragen, sondern auch konkrete Instrumente für die Praxis bereitgestellt. Nach Abschluss seines Studiums konzentriert er sich jetzt auf eine Karriere im Pflanzenschutz bzw. im weiteren Kontext von Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit. „Ich hoffe, dass ich mit meinem Wissen zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen kann, in der wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Anwendbarkeit Hand in Hand gehen.“
Wir danken George Shakour ganz herzlich für seinen Einsatz!
In Kürze werden wir die Forschungsergebnisse in einem ausführlichen Artikel veröffentlichen. Behalten Sie unsere Website und Social-Media-Accounts im Auge.