Jeder MPS-ABC-Teilnehmer und jede MPS-ABC-Teilnehmerin kennt sie: Probenahmen für Rückstandsanalysen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des MPS-ABC-Zertifizierungsschemas und mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Aber wie funktioniert das Ganze eigentlich und welches Unternehmen führt die Analysen durch? Schon seit zehn Jahren übernimmt Normec Groen Agro Control diese Analysen für MPS. Höchste Zeit für eine genauere Vorstellung!

Ines van Marrewijk, Senior Product Manager Horticulture von Normec Groen Agro Control

Normec Groen Agro Control hat sich in knapp dreißig Jahren von einem von zwei Männern im Keller der TU Delft gegründeten Labor zu einem Unternehmen mit modernen Laboratorien und Untersuchungseinrichtungen in den Niederlanden und Peru entwickelt. Zudem arbeitet es auf der ganzen Welt mit verschiedenen Partnerunternehmen zusammen, die seine Analysen und Dienstleistungen zugänglich machen. Ursprünglich gegründet für Analysen in Bezug auf Pflanzenwachstum und Lebensmittelsicherheit, kamen später auch Rückstandsanalysen für den Zierpflanzensektor hinzu. „Schon recht bald entwickelten wir Speziallabors und mittlerweile verfügen wir über Labors für mikrobiologische, anorganische und organische Analysen. Wir sind sowohl für Probenahmen als auch verschiedene Analysen ISO-akkreditiert“, sagt Ines van Marrewijk, Senior Product Manager Horticulture von Normec Groen Agro Control.

Für MPS analysiert Normec Groen Agro Control die Proben für MPS-ABC. Die unabhängigen Probenahmen werden oft von Normec Groen Agro Control selbst durchgeführt, im Ausland werden die Proben aber auch vor Ort von den Auditorinnen und Auditoren genommen. Die Beurteilung der Analyseergebnisse ist Aufgabe von MPS, die Analyse jene von Normec Groen Agro Control. „Die Daten sind das Eigentum von MPS, damit machen wir nichts. MPS ist auch der erste Ansprechpartner. Wenn eine Kundin oder ein Kunde von MPS anruft, um Fragen über einen Bericht zu klären, verweise ich sie meist an MPS weiter“, so van Marrewijk. MPS vergleicht die Ergebnisse mit den MPS-ABC-Aufzeichnungsdaten. Sollten diese nicht übereinstimmen, wird der Gärtner bzw. die Gärtnerin gefragt, ob es hierfür eine Erklärung gibt. Manchmal wird van Marrewijk von MPS gebeten, zu kontrollieren, ob möglicherweise ein Fehler gemacht wurde. „Ich bitte das Labor, zunächst die Daten zu kontrollieren, und bei Bedarf kann die Analyse wiederholt werden. Ein Teil der ursprünglichen Probe wird nämlich einige Wochen tiefgefroren aufbewahrt. Für MPS bewahren wir die Proben länger auf als üblich, weil die MPS-ABC-Qualifizierungen pro Quartal berechnet werden und nicht pro Monat.“ Führt die neuerliche Analyse zum selben Ergebnis wie die ursprüngliche Analyse, muss dies vom Gärtner bzw. von der Gärtnerin akzeptiert werden. Van Marrewijk: „Manchmal stimmt die neuerliche Analyse nicht mit der ersten überein, dann gestehen wir den Fehler ein und geben die richtigen Daten bekannt.“ Dies kann zum Beispiel vorkommen, wenn manchmal die pflanzeneigenen Stoffe sehr ähnlich sind wie die Stoffe, nach denen das Labor sucht. Es kommt also vor, dass Normec Groen Agro Control einen überarbeiteten Bericht erstellt. „Das gehört zu unserem Verbesserungsverfahren. Selbstverständlich machen wir am liebsten alles sofort richtig, aber auf diese Art und Weise bleiben wir aufmerksam und lernen, welche Maßnahmen wir für die Zukunft ergreifen müssen.“

Mittlerweile sind die Gärtnerinnen und Gärtner an die Besuche der Probenehmerinnen und Probenehmer gewohnt. Als die Probenahmen neu eingeführt wurden, waren immer wieder Gärtnerinnen und Gärtner überrascht über die Besuche. „Wir kommen immer unangekündigt, so wie es das Zertifizierungsschema vorsieht. Deshalb nehmen wir immer ein Dokument oder einen Brief von MPS mit“, sagt van Marrewijk. Die Gärtnerinnen und Gärtner wissen mittlerweile, dass sie selbst auch den Analysebericht nutzen können. In den letzten Jahren wurde vereinbart, dass die Proben von zur Lieferung vorgesehenen Produkten genommen werden, sofern dies möglich ist. „ So können die Gärtnerinnen und Gärtner den Bericht auch ihrem Abnehmer oder dem Handel vorlegen, was immer öfter gewünscht wird. Bei Vermehrungsbetrieben sind selbstverständlich oft Stecklinge das zur Lieferung vorgesehene Produkt, aber auch hierfür wird immer öfter nach den Ergebnissen von Rückstandsanalysen gefragt.“

Gärtnerinnen und Gärtner müssen keinesfalls Angst haben, dass Normec Groen Agro Control Proben ohne ihre Einwilligung nimmt. „Wenn wir vor einer Tür stehen, wo niemand zu Hause ist und wir auch keinen Kontakt zur Ansprechperson herstellen können, gehen wir niemals einfach so hinein“, versichert van Marrewijk. Sofern ein Gärtner oder eine Gärtnerin telefonisch die Einwilligung für eine Probenahme erteilt, ohne dass jemand anwesend ist, wissen die Probenehmerinnen und Probenehmer, was zu tun ist, und müssen nicht noch einmal kommen. „Für uns und für die Gärtnerinnen und Gärtner funktioniert das sehr gut so. Auch mit der Zusammenarbeit mit MPS sind wir mehr als zufrieden und hoffen, diese Zusammenarbeit noch lange fortsetzen zu können“, schließt van Marrewijk.