Gartneriet Thoruplund war vor über 25 Jahren der erste dänische MPS-Kunde, als Nachhaltigkeit im Zierpflanzenbau noch nicht ganz oben auf der Agenda stand. Dennoch entschied sich der Topfpflanzenbetrieb, zunächst mit der MPS-ABC und später auch mit der MPS-GAP und MPS-SQ Zertifizierung zu starten. „Es liegt in unserer DNA, die Umwelt gut zu behandeln“, betont Karin Rostock Clemmensen, Projektkoordinatorin Gartneriet Thoruplund.

Karin Rostock Clemmensen, Projektkoordinatorin Gartneriet Thoruplund

Das dänische Familienunternehmen mit Sitz in Odense kultiviert unter anderem Campanula, Schlumbergera und Rosen. Karin arbeitet bereits seit über dreißig Jahren für Gartneriet Thoruplund. „Als wir uns vor 25 Jahren bei MPS-ABC angemeldet haben, suchten wir nach einer Möglichkeit, unseren Kunden zu zeigen, dass wir unsere Produkte umweltbewusst kultivieren. Mit Hilfe von MPS-ABC konnten wir unsere Nachhaltigkeitsanstrengungen auch darstellen. Wir stellen fest, dass dies auch im Jahr 2022 immer mehr an Bedeutung gewinnt.“

Einsatz von Pilzen
Mit MPS-ABC gewährleistet Gartneriet Thoruplund die Umweltverträglichkeit. Auf Grundlage der Verbrauchs von Pflanzenschutz- und Düngemitteln und der Energie sowie des Abfallaufkommens wird dem Betrieb das Qualifikationslevel A+, A, B oder C vergeben. Damit zeigen die Unternehmen, was sie im Vergleich zu anderen Betrieben mit den gleichen Anbaubedingungen und Produkten aktuell leisten. Ein MPS-GAP Zertifikat belegt, dass ein Unternehmen die Anforderungen in den Bereichen Umweltverträglichkeit, Rückverfolgbarkeit und Pflanzenschutzmitteleinsatz einhält, und MPS-SQ dokumentiert, dass das Unternehmen die nationalen und internationalen Anforderungen auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes der Mitarbeiter erfüllt.

Dass Gartneriet Thoruplund das A+-Niveau erreicht hat, hat einen Grund. So werden beispielsweise anstelle von Pflanzenschutzmitteln verschiedene nützliche Organismen eingesetzt, wie bestimmte Pilze. „Diese Pilze fressen andere Pilze, die für die Pflanze schädlich sind“, erläutert Karin. „Wir versuchen, Pilzbefall und andere Krankheiten möglichst biologisch zu bekämpfen. Wenn wir doch Pflanzenschutzmittel einsetzen, prüfen wir, ob sie von MPS-ABC in die Kategorien Rot, Orange, Grün oder Weiß eingestuft wurden.“ Bei MPS-ABC werden Pflanzenschutzmittel anhand von Umweltfaktoren, Wirkstoffeigenschaften und emissionsmindernden Ausbringverfahren in diese Farbkategorien eingeteilt, wobei als weiß eingestufte Mittel die umweltfreundlichsten sind.

Ziele für nachhaltige Entwicklung
Um dafür zu sorgen, dass möglichst wenig Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, kultiviert der Betrieb kräftige, widerstandsfähige Pflanzen. „Wir befassen uns mit der Kultur neuer Sorten, die gegen Pilzkrankheiten resistent sind, so dass wir sie rein biologisch anbauen können. Wir sammeln auch Regenwasser und verbrauchen so wenig Energie wie möglich. Dies ist möglich, weil wir unter anderem in Isolierschirme investiert haben. Um unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu verkleinern, wollen wir in Wärmepumpen oder Fernwärme investieren“, berichtet Karin.

Auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind dem dänischen Gartenbaubetrieb nicht fremd. „Wir fühlen uns mitverantwortlich für das Erreichen bestimmter Ziele. Am wichtigsten sind für uns das Nachhaltigkeitsziel 12: nachhaltige/r Konsum und Produktion, und das Nachhaltigkeitsziel 15: Leben auf dem Land“, sagt Karin. „Darüber hinaus haben wir die Ziele 5 und 8 zur Gleichstellung der Geschlechter beziehungsweise zu menschenwürdiger Arbeit und Wirtschaftswachstum im Fokus. Wir arbeiten kontinuierlich an einer grüneren und nachhaltigeren Welt und spornen unsere Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter an, dies ebenfalls zu tun.“