Photovoltaik, LED-Leuchten, Luftentfeuchter und Geothermie sind ein Beleg dafür, wie intensiv sich Groene Tint mit der nachhaltigen Produktion befasst. So werden auch in dem 30.000 Quadratmeter großen Gewächshaus fast ausschließlich biologische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, und zwar auf ein Minimum reduziert. „Wir haben sogar die Kultur einiger Anthurium-Sorten eingestellt, sie waren zu anfällig für Thrips und es waren zu umfangreiche Pflanzenschutzmaßnahmen erforderlich“, berichtet Richard van der Salm, Mitinhaber und verantwortlich für den Vertrieb bei Groene Tint.

Richard van der Salm, Mitinhaber und verantwortlich für den Vertrieb bei Groene Tint

Das Unternehmen, das hinter Groene Tint steht, gibt es bereits seit 1936, gegründet von Nico Groenewegens Vater. Im Jahr 2000 wurde in Tinte (Provinz Südholland) ein neuer Betrieb für die ganzjährige Kultur von Chrysanthemen errichtet und 2002 trat Richard van der Salm als Kompagnon in das Unternehmen ein. 1969 starteten sie mit dem Anbau von Chrysanthemen, doch um das Jahr 2005 entstand der Wunsch, sich neuen Herausforderungen zu stellen. So wurde der Betrieb 2006 auf Topfanthurien umgestellt, eine Entscheidung, die sich bisher als sehr gut herausgestellt hat. „Wir wollten eine ganzjährige Kultur, und die Anthurie ist dafür ideal. Und natürlich ist sie einfach eine wunderschöne Pflanze“, so Van der Salm. Heute unterscheidet sich Groene Tint von anderen Gartenbaubetrieben durch die große Auswahl, die den Kunden geboten wird, und das Sortiment von Pflanzen mit einzigartigen Eigenschaften. „Wir haben zum Beispiel eine Anthurie mit bandförmigen Blättern im Angebot und werden oft gefragt, ob es sich dabei um eine Kreuzung mit einer Spathiphyllum handelt. Aber tatsächlich ist es einfach ‚nur‘ eine Anthurie“, lacht Van der Salm.

Nachhaltigkeit stand bei Groene Tint von Anfang als wichtiger Punkt auf der Tagesordnung. Van der Salm: „Mein Vater hat Rosen angebaut und schon vor nun fast 30 Jahren die Formulare für MPS-ABC von Hand ausgefüllt. Wir kennen es also gar nicht anders, als dass die Umweltzertifizierung dazugehört.“ Pflanzenschutzmaßnahmen werden im Betrieb inzwischen fast ausschließlich biologisch durchgeführt. „Bei der Vielzahl der heute verfügbaren biologischen Mittel gibt es fast immer eine umweltfreundliche Alternative zur Chemie.“ Seit 2022 ist Groene Tint an eine Erdwärmequelle angeschlossen. „Vom 1. April bis zum 1. Oktober werden wir keinen einzigen Kubikmeter Gas verbrauchen. In dieser Zeit reicht die Erdwärme für uns aus.“ Nicht nur im Hinblick auf den Energieverbrauch will das Unternehmen nachhaltig sein, auch die Verpackungen werden unter Lupe genommen. Zurzeit werden noch Luxus-Plastikhüllen eingesetzt, aber die Suche nach anderen Hüllen, die nachhaltiger sind, hat bereits begonnen. „Die kleinste Topfgröße bekommt sowieso keine Hülle mehr und wir fragen zurzeit die Kunden, ob sie eine Hülle um die Pflanzen haben möchten oder nicht. Ein kleiner Nachteil von recyceltem Material ist, dass es meist nicht die edle Ausstrahlung hat, für die wir bekannt sind. Aber wenn wir der Pflanze eine Erklärung hinzufügen, in der wir erläutern, dass wir nachhaltige Materialien verwenden, die etwas weniger luxuriös aussehen, bin ich der Überzeugung, dass die Konsumenten dies in der heutigen Zeit zu schätzen wissen“, glaubt Van der Salm.

Während der IPM in Essen, Ende Januar, hat Groene Tint an der Scan & Win-Aktion auf dem MPS-Stand teilgenommen, bei der man eine kostenlose Fußabdruckberechnung mit dem HortiFootprint Calculator gewinnen könnte, und war erfolgreich. Van der Salm: „Wir finden es vor allem interessant zu sehen, wie wir im Vergleich zu vor zwei Jahren abschneiden. Was den Gasverbrauch und die Pflanzenschutzmittel betrifft, stehen wir jetzt viel besser da, aber in Bezug auf Plastik und Substrate gibt es meiner Meinung nach noch Luft nach oben. Diese Informationen können wir dann wiederum für MPS-ABC nutzen, um von unserer aktuellen MPS-A Qualifikation auf MPS-A+ überzugehen. Denn wir wollen wirklich nachhaltig kultivieren, also sollten wir auch A+ zertifiziert sein, finde ich.“